En Detail: Die ersten 20 Züge (Jochen)

Das Kleingedruckte vorneweg:
Version: Civilization 5 mit beiden Addons (Gods & Kings + Brave New World)
Einstellungen: Standard / Kontinente
Schwierigkeitsgrad: Prinz
Tempo: normal

Zivilisation: Maya
Spezialfähigkeit von Oberhaupt Pacal: Die Lange Zählung (nach Erforschen der Theologie eine kostenlose große Persönlichkeit alle 394 Jahre)
Besondere Einheit: Speerschleuderschütze (ersetzt den Bogenschützen und kann gleich zu Spielbeginn gebaut werden)
Besonderes Gebäude: Pyramide (ersetzt den Schrein, produziert doppelt so viel Glaube als der Schrein und auch noch +2 Wissenschaft)

Hier geht’s übrigens zu den ersten 20 Zügen von Dom.

Strategische Überlegungen vor dem Spielstart

Die Spezialfähigkeit der Maya ist verdammt stark: Große Persönlichkeiten sind in Civilization 5 sehr mächtig und durch die Zeitrechnung des Spiels (frühe Jahrhunderte verlaufen schneller als spätere) winken so schon in der frühen bis mittleren Spielphase einige kostenlose Persönlichkeiten. Ich will also so früh wie möglich die Theologie erforschen, damit die lange Zählung gestartet wird. Dabei helfen soll die Pyramide, das einzigartige Gebäude der Maya, das +2 Wissenschaft produziert und deutlich vor dem ersten eigentlichen Wissenschaftsgebäude verfügbar ist. Die Speerschleuderer sind ein netter Bonus, weil ich mir das Erforschen des Bogenschießens beinahe komplett sparen kann. Von denen will ich möglichst früh 3-4 Stück produzieren, um Barbaren zu klatschen, Erfahrung zu gewinnen und etwaige kriegslüsterne Nachbarn (ja, ich meine DICH, Shaka!) nicht auf dumme Ideen kommen zu lassen.

Runde 0

Kein schlechter Start. Auf dem Hügel (Produktionsbonus für die Hauptstadt), an Fluss und Meer, das ist nett. Viele Ressourcen auch. Leider sind es vergleichsweise schlechte Ressourcen (Färbemittel und Zitronen), und was zu futtern gibt’s in Mayaland auch nicht. Tja. Wird halt langsamer gewachsen und mehr in den Steinbrüchen geschuftet. Die Hauptstadt (Palenque) wird an Ort und Stelle gegründet und gleich der erste Speerschleuderer in Auftrag gegeben. Der Krieger guckt sich unterdessen mal nordwestlich von Palenque in der Wüste Gobi um und stößt dabei auf Ruinen und nützliches Schwemmland. In der Gobi gibt’s mehr zu knabbern als in Mayaland.


Die Forschung geht direkt in Richtung Keramik, um nach den ersten beiden Speerschleuderern direkt eine Pyramide zu bauen. Anschließend muss es dann wohl einen Umweg über Bergbau und Steinmetzkunst geben, damit die fleißigen Maya sich in den Steinbrüchen die Buckel krumm schuften können. Die Färbemittel und Zitronen machen Mayas zwar glücklich und reich, aber von Glück und Reichtum kann man sich weder Speerschleudern noch Siedler kaufen. Und Pyramiden auch nicht.

Runde 1

Die tapferen Mayakrieger erforschen die mysteriösen Ruinen und finden … zielsicher genau DIE Technologie, die sie sich umgehend dort hinstecken können, wo die Sonne niemals scheint. Gut gemacht, Jungs! Bogenschießen. Ich weiß jetzt schon, wer später als Erstes im Steinbruch arbeiten darf! Immerhin finden sie bei der Gelegenheit auch noch ein paar Kühe. Das sieht nach einer leckeren Stadt aus. Mayland wird nach Westen wachsen.

Runde 2

Die tapferen Steinbrucharbeiter in Spe entdecken hinter den Kühen Büffel, Gold, Silber … und verdächtige gelbe Felder, die indizieren, dass eine andere Zivilisation doch tatsächlich direkt neben den gottgegebenen Gold- und Silbervorkommen der Maya gelandet zu sein scheint. Pacal der Große (und Schöne!) überlegt: Eigentlich wollte er keinen frühen Krieg vom Zaun brechen, sondern in Ruhe und möglichst schnell den Kalender erforschen. Aber wenn er die Gelben nicht bald an der Backe haben will, müsste schnell ein Siedler in die Wüste Gobi, um klarzustellen, wem die gehört. Außerdem hegt Pacal die Hoffnung, dass er schon weiß, wer die Gelben eigentlich sind … und dass er sich sehr über ihre Anwesenheit freuen wird.

Runde 3

Juhu! Sie sind es wirklich! Die Ägypter mit dem ollen Ramsy. Die, die so gerne Weltwunder bauen – und so viele! Und dann muss man bloß mit ein paar Infanterieeinheiten und ein bisschen Artillerie in Theben vorbeischneien und schon gehören die ganzen schönen Wunder dem großen (und schönen!) Pacal. Der Ramsy darf natürlich in aller Ruhe und möglichst ungestört bauen. Außer, er schickt einen Siedler in die Wüste Gobi, das muss unterbunden werden.

Runde 4

Die tapferen Mayakrieger entdecken neben einem Barbarenlager auch ein Naturwunder: The Old Faithful. Das bringt gleich mal +1 Zufriedenheit im Reich für die Entdeckung, außerdem spendiert der alte Getreue +3 Zufriedenheit, wenn er sich innerhalb unserer Grenzen befände. Was nicht passieren wird, weil das ein Kroppzeugberg ist und eines der schlechtesten Naturwunder des ganzen Spiels. Die tapferen Mayakrieger werden sich noch wünschen, sie dürften in den Steinbrüchen schuften!

Runde 5

Die depperten Krieger lassen Barbaren und alte Berge links liegen, entdecken Sumpfland und eine gestrichelte Linie, die einen Stadtstaat indiziert. Hoffentlich ein brauchbarer …

Runde 6

In Palenque ist die erste Speerschleuder fertig, und der Ramsy schaut mit seinem Krieger offenbar auch mal nach dem Rechten. Wenn die – wie es aussieht – von unten kommen, gehen die Speerschleudern mal rechts oben erkunden und nach nahegelegenen Barbaren zum Klatschen suchen. Nachdem die Keramik noch 4 Züge auf sich warten lässt, gibt Palenque die zweite Speerschleuder in Auftrag. Zusammen mit dem neuen Bürger, der in zwei Runden nachwächst, sollte sich das halbwegs ausgehen.


Die tapferen Kriegern (und späteren Steinbauarbeiter im Akkord) entdecken unterdessen Bogota. Ein kultivierter Stadtstaat. Kultiviert ist gut. Am Ende rehabilitieren die sich noch, die Krieger. Wer weiß?

Runde 7
(ohne Bild)
Die Speerschleuder entdeckt neue Ruinen. Hoffentlich ist was gescheites drin.

Runde 8

Oh ja! Die antiken Speerschleudern werden mal eben zu beinahe mittelalterlichen Kompositbogenschützen aufgewertet. Eine extrem starke Einheit für diese Ära. Eventuell können wir ja doch irgendwen klatschen gehen? Aber nicht den Ramsy. Der soll uns doch Wunder bauen! Mal schauen, ob uns ein geeigneter Kandidat über den Weg läuft.


Die tapferen Krieger entdecken unterdessen Almaty, das offenbar unter dem Schutz von Ägypten steht. Was uns aber nicht die Bohne interessiert. Almaty interessiert uns übrigens auch nicht die Bohne, weil einem militaristische Stadtstaaten immer die Kampfeinheiten schenken, die man gerade am wenigsten gebrauchen kann. Soll sich ruhig der Ramsy mit ihnen verbünden. Wir machen dann später Bogota schöne Augen.

Runde 9

Die Speerschleudern … pardon … die Kompositbogis entdecken noch mehr Ruinen. Gute Bogis!

Runde 10

Die Maya wissen endlich, was das mit der Keramik auf sich hat! Als nächstes wollen sie rausfinden, was das für komische hohe Dinger sind und ob man da möglicherweise Löcher reingraben kann. Danach ist immer noch Zeit, um sich zu überlegen, wie man diese seltsamen Vierbeiner da drüben zum Schnackseln überreden könnte.


Unterdessen entdeckt der Bogi viel zu viel Urwald (mit viel zu wenigen Bananen drin – sollen wir eigentlich alle verhungern?) und kriegt in den Ruinen spitz, wo sich die Barbaren tummeln. Nichts wie hin!

Runde 11

Noch eine Runde, dann ist die zweite Schleuder fertig und Palenque nimmt sich endlich eine Pyramide vor.

Runde 12

Während Palenque mit dem Bau der Pyramide anfängt, entdeckt der Anfangskrieger südlich von Palenque … überhaupt nichts. Außer der leckeren Stadt im Schwemmland gleich links von Palenque fehlt es der Karte entschieden an guten Stadtfleckchen. Eventuell entdeckt der Bogi ja im Urwald noch was brauchbares? Sonst müsste man ernsthaft darüber nachdenken, ob Theben nicht eigentlich schon seit jeher irgendwie zum Mayareich gehört …

Runde 13

Der Mangel an Nahrung macht Palenque übel zu schaffen und schrenkt das Wachstum deutlich ein. Mehr als die jämmerlichen 2 Überschuss sind gerade nicht drin. Und Besserung ist auch erstmal keine in Sicht. Eine Kuh – mein Königreich für eine Kuh!

Runde 14

Die zweite Speerschleuder ist vor einem Barbarenlager angekommen und macht sich klatschbereit. Auf diesem Schwierigkeitsgrad sind die Barbaren ziemliches Kanonenfutter, aber zu lange sollte man sie auch nicht rumtrollen lassen, sonst kommen sie garantiert in diesem einen Moment vorbei, wo man denkt, ach, der Siedler wird schon keine Eskorte brauch…djhasfgdjfvh.

Runde 15

Die Kompositbogis räuchern ein anderes Lager aus.

Runde 16

Die Anfangskrieger könnten erkunden gehen, bewachen aber lieber den Ramsy und Gobi – oder „West Mayaland“ wie es inzwischen genannt wird. Wenn der Ramsy einen Siedler losschickt, werden die Bogis und Schleuderschützen mal in Ägypten vorbeischauen müssen. Denn die anderen möglichen Stadtpositionen sind – mager. Und mager ist schon Palenque – so wie jeder, der dort wohnt.

Runde 17

Die Pyramide ist fertig. Jetzt würde Pacal gerne einen Siedler bauen, aber noch lieber würde Pacal davor auf Bevölkerung 3 anwachsen, denn der Bau des Siedlers stoppt jedes Wachstum. Und jetzt zwölf Runden gar nicht wachsen, wenn in drei Runden immerhin mal drei dünne Mayas durch Palenque hüpfen … Also entscheidet sich der weise und hungrige Pacal, ein ungeplantes Monument dazwischen zu schieben, um die Produktion von Kultur anzukurbeln. Und gleichzeitig zu wachsen.

Runde 18

Während der Bergbau erforscht ist und endlich mit der Grundlagenwissenschaft zum Steinekloppen begonnen wird, nimmt der Kompositbogi das erste Barbarenlager ein und spült ein bisschen Bimbes in Pacals klammen Staatssäckel.

Runde 19

In der darauffolgenden Runde macht sich auch die Speerschleuder nützlich.

Runde 20

Aha! Wir haben doch vorhin jemanden zum Klatschen gesucht – und schon kommt der erste ernstzunehmende Kandidat in Gestalt des tollwütigen Inders vorbei. Womit selbstverständlich nicht alle Inder (oder überhaupt nur ein einziger real existierender) über einen Kamm geschoren werden sollen. Nichts läge mir ferner. Aber nachdem mir Gandhi inzwischen öfter den Atomkrieg erklärt hat als alle anderen Herrscher des Spiels zusammen (und es ist nicht mal knapp!), tendiere ich nicht mehr dazu, ihn ins Atomzeitalter gelangen zu lassen. Wir sehen uns im Mittelalter, Kumpel!

Runde 21

Normalerweise ignoriere ich Religion hartnäckig. Aber wenn mir die Pyramide schon 2 Glaube pro Runde schenkt und ich als erste Zivilisation ein Pantheon – gewissermaßen die heidnische Vorstufe zu einer organisierten Religion – gründen darf, dann bin ich dabei. Ich könnte jetzt einfach irgendeinen Kultur- oder Nahrungsbonus abgreifen und nie wieder auch nur einen Gedanken an Religion verschwenden … oder ich könnte die Wüstenfolklore wählen und in meiner zweiten Stadt mit vielen Wüstenfeldern so viel Glaube produzieren, dass er mir zu den Ohren wieder raus kommt. Das bringt zwar zunächst nichts, aber wahrscheinlich werde ich die erste „richtige“ Religion des Spiels gründen dürfen – und dann doppelt so viele Boni kriegen. Belohnung jetzt gleich … oder eine bessere Belohnung später? Das ist die erste Schicksalsfrage der Maya-Zivilisation.

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